Westlitauen

Rund um das Kurische Haff

“Sahara des Nordens” nannte Literatur-Nobelpreisträger Thomas Mann einst die riesigen Sanddünen nahe Nida, einem charmanten Fischerort auf der schmalen Nehrung zwischen Kurischem Haff und Ostsee. Doch wendet man den Blick auf die Region als Ganzes, dann ist die Gegend rund um das Kurische Haff alles andere als eine karge Wüste: strukturreiche Küstenwälder auf seltenen Querdünen, eine riesige Kormoran-Kolonie mit gespenstisch aussehendem Totholzwald oder aber das sich stetig wandelnde Memel- bzw. Nemunas-Delta, ein weitreichende Moorgebiet mit unzähligen kleinen Inseln und Fluss-Altarmen.

 

Eine Brücke aus Sand
Geologisch betrachtet ist die Kurische Nehrung eine einzige lange Sandbank, die das kurische Haff von der Ostsee trennt und dabei wie eine Brücke das litauische Klaipėda mit dem russischen Oblast Kaliningrad verbindet. Das Leben hier ist gezeichnet von den Elementen Wasser und Wind – beide tragen maßgeblich zur Erscheinung der Nehrung bei und zwangen die Inselbewohner*innen des Öfteren dazu, ganze Dörfer umzusiedeln, bevor die Wanderdünen diese unter sich begruben.
Aufgrund dieser und weiterer Besonderheiten hat die UNESCO die Kurische Nehrung zur Weltkulturerbestätte erklärt. Doch nicht nur die Menschen haben sich den besonderen Anforderungen dieses Ortes angepasst, unzählige Vögel leben und nisten rund um das Kurische Haff und auf den weiten Flächen des Memel-Deltas und bilden somit einen der zentralen Rastplätze in Litauen für Zugvögel auf ihrem nach Norden oder Süden.
Auch lassen sich hier seltene und zum Teil vom Aussterben bedrohte Arten bestaunen, wie etwa Sperber, Bussarde, Weihen, Austernfischer, Enten und viele andere Vogelarten die einen großen Anteil zur Vielfalt der Region beitragen. Mit etwas Glück und viel Ruhe lassen sich auch Elche entdecken.
Erkunden Sie das herrliche Flussdelta im Kajak, tauchen Sie tief ein in das entschleunigte Leben der traditionellen Fischerdörfer oder unternehmen Sie eine Wanderung durch die Mondlandschaft der Wanderdünen oder auf der Suche nach Bernstein, welchen die Passatwinde in rauen Mengen an die Strände spülen. Ein Besuch dieser Region lohnt immer, aber nur in Begleitung der Nature Guides offenbaren sich die versteckten Wunder dieser sagenhaften Gegend in ihrer Gänze.